find yourself, lose yourself (finde dich selbst, verliere dich)

Wirklich viele Menschen beschäftigen sich mit dem (politischen) Geschehen, sprechen weniger, sondern nörgeln über Politiker oder reden darüber, was ihnen von der Politik zugemutet wird. Ihr Fokus liegt vor allem auf Dinge außerhalb ihrer selbst. Es scheint, dass es kein Interesse daran gibt, „sich selbst zu finden“.
Weise Menschen hingegen sagen: „Du musst dich verlieren, um Dich selbst zu finden.“
Finde dich selbst und verliere Dich, was soll das uns sagen?

Ego und Selbstwahrnehmung: Bestimmte Menschen definieren sich ausschließlich durch ihre Rollen, (beruflichen) Leistungen, finanzielle Situation und die Erfüllung der vorgegebenen gesellschaftlichen Erwartungen. Sie vermischen ihr Ego mit der erreichten Rolle und dem beruflich erreichten Status in der Gesellschaft. Der Verlust von Status führt hierbei zu einer Indentitätskrise. Reflektion der eigenen Rollen, die Frage, ob, dies überhaupt noch stimmig ist, führt zu einem authentischeren Selbstverständnis. Die kontinuierliche Hinterfragung der eigenen Selbstwahrnehmung ist die Vorraussetzung.
Kontrolle loslassen:
Wir klammern uns an Alles, was wir kontrollieren, kategorisieren, messen und planen können. Das Halten an diesen Überzeugungen verhindert eine echte Selbsterforschung und Persönlichkeitsentwicklung. Erst durch ein Loslassen, können Menschen tiefere Wahrheiten entdecken.
Find yourself, lose yourself
Das Zitat „Find yourself, lose yourself“ kann in einem politischen Kontext gesehen, um die Idee zu vermitteln, dass man sich selbst und seine Werte finden kann, anstatt sich von populistischen oder extremistischen Ideologien leiten zu lassen. Eigene Überzeugungen und ein eigenes Selbst (Identität) ermöglicht erst, eine informierte und bewusste Wahl zu treffen. Anstatt sich von Angst oder Polarisierung leiten zu lassen. Dies ist die Voraussetzung für eine Fokussierung auf eine inklusive, respektvolle und solidarische Gesellschaft. Die eigene Stimme zu finden, ermöglicht, sich für Werte einzusetzen, die Vielfalt und Toleranz fördern, anstatt sich von extremen Positionen beeinflussen zu lassen.
Ansichten in Psychologie, Philosophie und Buddhismus
Quellen in der Psychologie, Philosophie und Buddhismus besagen, dass es notwendig ist, das „Egoistische Selbst“ zu zerstören oder zu transformieren, um ein authentischeres (wahres) Selbst zu finden. (Psychologie „Ganzheit der Persönlichkeit“, Philosophie „Suche der Menschheit nach Bedeutung“, Buddhismus Loslösung von Leid und „Erleuchtung“)
Selbsterkenntnis:
Der erste Teil, „Find yourself“ (Finde dich selbst), kann auf den Prozess der Selbsterkenntnis hinweisen, der im Buddhismus von zentraler Bedeutung ist. Es geht darum, das eigene wahre Wesen und die eigene Natur zu erkennen, was oft durch Meditation und Achtsamkeit geschieht.
Loslassen des Egos:
Der zweite Teil, „lose yourself“ (Verliere dich selbst), kann als Aufforderung verstanden werden, das Ego und die Anhaftungen loszulassen. Im Buddhismus wird das Ego oft als Quelle des Leidens betrachtet, und das Loslassen von egoistischen Wünschen und Identifikationen wird als Weg zur inneren Freiheit angesehen.
Die Idee „find yourself lose yourself“ vermittelt, dass man durch die Suche nach der eigenen Wahrheit und Identität letztendlich zu einem Zustand gelangt, in dem das Ego und die persönlichen Zwänge überwunden werden, was zu innerem Frieden führt. In diesem Sinne kann wahres Verständnis und Glück jenseits von Selbstzentriertheit und Zwang gefunden werden .
Das Selbst, das du verlierst, ist anders als das Selbst, das du findest.
Um Dich selbst zu finden, muss Du zuerst Dein falsches Selbst verlieren.

„Mir träumte, daß ich ein Schmetterling sei. Nun weiß ich nicht mehr genau, bin ich ein Mensch, der träumt, er sei ein Schmetterling, oder bin ich ein Schmetterling, der träumt, er sei ein Mensch“ Dschuang Dse
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