Menschen mit Beeintraechtigungen und psychischen Erkrankungen zudem finanziell benachteiligt

Artikel „Menschen mit Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen zudem finanziell benachteiligt“

In der täglichen Arbeit mit finanziell benachteiligten Menschen bin ich seit 2000 persönliche Ansprechpartnerin für Personen mit verschiedenen psychosozialen Problemlagen.

Eine aktive Teilhabe am Arbeitsleben schafft soziale Kontakte und persönliche Erfolgserlebnisse. Sie hilft, den Tag zu strukturieren und zu gestalten. Dies gilt in besonderem Maße auch für Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung. Andererseits ist gerade für diese Gruppe berufliche Teilhabe oft nicht selbstverständlich. Hemmnisse und „Stolpersteine“ können sowohl in krankheitsbedingten Funktionseinschränkungen der Betroffenen begründet sein als auch in mangelnden oder nicht passgenauen Angeboten von Arbeit und Beschäftigung in unserer marktwirtschaftlich orientierten Arbeitswelt.

Arbeit ist mehr als ein reiner Broterwerb.

2014 nahm ich an dem Fachkongress „Menschen mit psychischen Störungen SGB II“ im Kreis Unna teil.

Kurzvorstellung IAB-Projekt „Psychisch Kranke im SGB II“: Beim IAB Forschungsbericht „Menschen mit psychischen Störungen im SGB II“ ging es zum einen darum, wie die Betroffenen selbst ihre Situation sehen. Zum anderen ging es um die Frage, wie Jobcenter gemeinsam mit Einrichtungen der medizinischen und psychosozialen Versorgung deren Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt unterstützen können.

Nicht berücksichtigt wurden  SGB-II-Leistungsberechtigte, bei denen eine psychische Erkrankung (noch) nicht ärztlich diagnostiziert wurde. Die befragten Klientinnen und Klienten bilden somit eine Subgruppe unter den psychisch kranken SGB-II-Leistungsberechtigten ab. Denn sie waren sich alle ihrer psychischen Erkrankung bewusst und befanden sich ausnahmslos in Therapie oder in einer entsprechenden Maßnahme.

Auf der individuellen Ebene wurden die Betroffenen vor allem nach ihren biografischen Erfahrungen gefragt. Wie setzen sich die Betroffenen mit ihrer Krankheit auseinander und wie deuten sie diese? Sehen sie Arbeitslosigkeit als Folge vorher bestehender Probleme oder umgekehrt als Ursache ihrer psychischen Probleme? Welche Rolle hatte Arbeit bislang im Lebenszusammenhang? Welche Rolle könnte sie wieder haben? War die Arbeit Ursache der psychischen Probleme oder hat sie diese verschlimmert? Welche Art von Arbeit wäre aus Sicht der Betroffenen möglich? Welche Voraussetzungen müssten gegeben sein, damit sie wieder erwerbstätig sein können? Welche Unterstützung erwarten sich die Betroffenen durch die Jobcenter? Welche Erfahrungen haben sie bisher mit diesen gemacht?

Auf der institutionellen Ebene standen zunächst die Jobcenter im Mittelpunkt. Zentrale Frage war hierbei, ob und inwieweit die dortigen Fachkräfte auf den Umgang mit psychisch Erkrankten vorbereitet sind und wie sie mit diesen umgehen. Wie erkennen die Fachkräfte der Jobcenter überhaupt, dass eine psychische Erkrankung vorliegt? Welche Prozesse setzen sie in Gang, wenn sie wissen, dass Kundinnen und Kunden psychische Probleme haben? Fühlen sich die Fachkräfte hinreichend ausgebildet, um die entsprechenden Personen zu betreuen? Auf welche internen und externen Möglichkeiten der Unterstützung greifen sie zurück?

Befragt wurden auch Fachkräfte aus Einrichtungen, die sich um die Versorgung psychisch kranker Menschen kümmern, also zum Beispiel psychiatrische Kliniken, Institutsambulanzen oder psychosoziale Beratungsstellen. Folgende Fragen standen dabei im Mittelpunkt: Welche Rolle spielt Arbeit in den jeweiligen Beratungs- und Behandlungskonzepten? Was unternehmen die dortigen Fachkräfte, um die Perspektiven der Patientinnen und Patienten am Arbeitsmarkt zu verbessern?

Während des Fachkongresses hatte ich Gelegenheit zum fachlichen Austausch mit den Kollegen des Jobcenters Kreis Unna und mit anderen Fachkräften, die Betroffene begleiten, und Einrichtungen, die arbeits- und beschäftigungsbezogenene Teilhabemöglichkeiten anbieten. In der Fachdiskussion, wurde deutlich, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in den unterschiedlichsten Arbeitszusammenhängen mit Menschen mit psychischen Erkrankungen befasst sind, besser über psychiatrische Erkrankungen und die örtlichen Hilfesysteme informiert werden sollen. Viele der ALGII Bezieher*innen haben psychische Erkrankungen zB Depressionen, Angststörungen und somatoformen Störungen (Medizinisch unklare Körperbeschwerden). Diese Störungen haben in vielen Fällen eine gute Prognose, wenn sie frühzeitig behandelt werden. Die Betroffenen sollten kompetenter beraten werden und im Bedarfsfall können die Klienten für die Inanspruchnahme professioneller Hilfe sensibilisiert werden.

Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen: Die Ergebnisse der Studie zur Situation psychisch kranker Menschen im SGB II bekräftigen dabei den aus der Studie zur Bestandaufnahme „Rehabilitation psychisch Kranker“ (APK 2004) hervorgegangenen Befund, dass es notwendig ist, „den Zugang von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen zu Arbeit und Beschäftigung qualifiziert weiterzuentwickeln und ihren besonderen Bedürfnisse entsprechend zu gestalten. Dabei müssen die Bedürfnisse dieser Personengruppe in den Mittelpunkt gestellt werden (personenzentrierter Ansatz) und in entsprechenden Vereinbarungen zwischen den Leistungsträgern flexible Lösungen gefunden werden, die sich am individuellen Hilfebedarf orientieren.“

Kurzvorstellung Artikel IAB-Projekt „Psychisch Kranke im SGB II: Situation und Betreuung“ vom 25. August 2020 Link https://www.iab-forum.de/das-iab-projekt-psychisch-kranke-im-sgb-ii-situation-und-betreuung/

IAB Forschungsbericht Menschen mit psychischen Störungen im SGB II, Ergebnisse aus der Projektarbeit des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Michael Schubert, 12/2013 Link zum Forschungsbericht (PDF Datei) https://doku.iab.de/forschungsbericht/2013/fb1213.pdf

Was ist eine psychische Erkrankung?

„Ein psychisch Kranker ist ein Mensch, der bei der Lösung einer altersgemäßen Lebensaufgabe in eine Krise und Sackgasse geraten ist, weil seine Verletzbarkeit und damit sein Schutzbedürfnis und sein Bedürfnis Nicht erklärbares zu erklären, für ihn zu groß geworden sind.“ (M. Bleuler 1987 in Dörner 2002 S.17)

Psychisch kranke Menschen sind leider immer noch Außenseiter in unserer Gesellschaft. Stationäre Hilfe wird leider immer noch von einigen Menschen als „Irrenanstalt“ oder auch „Klapsmühle“ bezeichnet. Andererseits wird auf die WHO-Definition von 1946 zurückgegriffen, die besagt, daß Gesundheit und Krankheit sich über ein Zusammenspiel von physischen und psychischen Faktoren entwickeln. Glücklicherweise betreibt die Bundesregierung die Offensive psychische Gesundheit. Allerdings vermute ich, dass die Personengruppe, über die ich hier schreiben, die Kampagne nicht „mitbekommen“.

Im Dschungel der Zuständigkeiten

2020: Mehr als jeder dritte Bezieher im Bezug von ALGII kämpft laut dem Institut für Arbeitsmarkt (IAB) und Berufsforschung mit psychischen Problemen. Die Studie des Institutes für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in Nürnberg von 2013 schätzte den Anteil der Betroffenen auf rund ein Drittel der erwerbsfähigen Personen, die ALGII (Hartz IV) beziehen. Sobald offiziell der hohe Anteil der beschriebenen Personengruppe bekannt ist, benötigen die Jobcenter dringend passende Netzwerkpartner. Es existieren mittlerweile erfolgreiche Projekte und Ideen. Fraglich ist dennoch, ob die Menschen die richtigen benötigten Angebote auch finden. Eine Aussage eines Menschen, der ALGII bzw. Bürgergeld bezieht 26-jährige Berliner: „Man fühlt sich halt nicht für voll genommen, und zudem ist der Punkt, dass man sich missverstanden fühlt beziehungsweise auch total Druck bekommt, mit Sanktionen gedroht bekommt, wenn man irgendwas zum Beispiel ablehnen möchte. Oder vielleicht auch nicht diesen Antrieb hat, zum Jobcenter zu gehen beziehungsweise auch Anträge einzureichen oder sonst was.“ Zitat Quelle Im Dschungel der Zuständigkeiten Deutschlandfunk

Serie „Psychisch Erkrankte im SGB II: Situation und Betreuung“: https://www.iab-forum.de/category/serien/psychisch-erkrankte-im-sgb-ii/

Die Erwerbsfähigkeit ist häufig ein Streitpunkt zwischen den Behörden.

Die Rentenversicherung entscheidet über Erwerbsfähigkeit. Die Frage, ob ein psychisch erkrankter Mensch erwerbsfähig ist oder nicht, ist zentral. Denn ist er es nicht oder nur eingeschränkt, kommen andere Sozialgesetzbücher zum Zuge – und damit muss eine andere Behörde für Kosten aufkommen, wie die Sozialhilfe oder die Rehabilitation. Das Versorgungssystem für psychisch Kranke ist unübersichtlich. Es gibt zwar Unterstützung für die Jobcenter, um festzustellen, was der Betroffene kann und was nicht. Zu dem Angebot zählen der Ärztliche Dienst der Bundesagentur, der berufspsychologische Dienst, die Gesundheitsämter, die sozialpsychologische Beratung der Kommunen oder auch Haus- und Fachärzte. Das IAB nennt die Angebotspalette eine „schiere Überforderung psychisch Kranker mit dem Dschungel der Zuständigkeiten und Einrichtungen“

Link Bericht Im Dschungel der Zuständigkeiten Deutschlandfunk https://www.deutschlandfunk.de/psychisch-kranke-im-hartz-iv-system-im-dschungel-der-100.html

Foto Case Management in der Rehabilitation:  Die Perspektive der DRV-Westfalen Norbert Gödecker-Geenen, DRV Westfalen Leiter des Referates Strategie und Weiterentwicklung der Deutschen Rentenversicherung Westfalen

Medizinische Reha trifft berufliche Reha

Oktober 2022: Friederike-Fliedner-Haus der Diakonie: Hier habe ich aus zeitlichen Gründen nicht teilgenommen. In der Veranstaltungsreihe „Medizinische Reha trifft berufliche Reha“ stellten die Fachkräfte der drei Häuser (Friederike-Fliedner-Haus der Diakonie, dem Beruflichen Trainingszentrum Dortmund (BTZ) sowie dem Berufsförderungswerk Dortmund (BFW) ihre Arbeit vor und feilen gemeinsam so an ihrer Vernetzung zur besseren Versorgung von Betroffenen. Im Netzwerk fördern sie den fachlichen Austausch der Fachkräfte untereinander. Die Profis möchten perspektivisch die Ressourcen fallbezogen gemeinsam nutzen.

Link https://www.diakoniedortmund.de

November 2022: BTZ Dortmund: Thema „Medizinische Reha trifft berufliche Reha, gibt es einen optimalen Zeitpunkt für den Wechsel?“ Tools, wie die Kompetenz Erhebung der aktuellen Softskills inclusive dessen Maßnahmen zur Steigerung und Förderung der Teilnehmenden, wird sowohl in der Beschäftigungsförderung eingesetzt, wie in der beruflichen Reha… Spannend. Vieles Andere, wie Vorträge, Gespräche und Informationen konnte ich mitnehmen.

Link https://www.btz-do.de

Koordination und Kooperation in der Rehabilitation – Welche Impulse ergeben sich durch Einführung von Case Management?

Foto Milena Arenz (FOGS – Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich mbH, wissenschaftliche Begleitung KIT)

Berufsförderungswerk Dortmund: Thema „Koordination und Kooperation in der Rehabilitation – Welche Impulse ergeben sich durch Einführung von Case Management?“ Psychische Erkrankungen sind heute der Hauptgrund für ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Arbeitsleben. Frühzeitig einzugreifen und vernetzte Hilfe, verhindert den Ausstieg aus dem Berufsleben. Case Management ist mE geeignet, erkrankten Menschen den Weg zu weisen und gezielt zu unterstützen, um wieder eine Teilhabe an Beruf und Gesellschaft zu ermöglichen. Menschen möchten etwas Sinnvolles tun.

Link https://www.bfw-dortmund.de

Foto PRO AKTIV – die Jobcenter Ennepe-Ruhr-Kreis und Märkischer Kreis arbeiten mit der DRVWestfalen im Rahmen des Bundesprogramms rehapro zusammen, Judith Volk (Jobcenter Ennepe-Ruhr-Kreis), Simona Hansen (Jobcenter Märkischer Kreis)

Bundesprogramm „rehapro“

Foto PRO AKTIV – die Jobcenter Ennepe-Ruhr-Kreis und Märkischer Kreis arbeiten mit der DRVWestfalen im Rahmen des Bundesprogramms rehapro zusammen, Judith Volk (Jobcenter Ennepe-Ruhr-Kreis), Simona Hansen (Jobcenter Märkischer Kreis)

Während der Fachtagung beim BFW wurde das Bundesprogramm „rehapro“, initiiert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), vorgestellt. Den Auftrag des Bundesgesetzgebers, gemäß § 11 SGB IX Modellvorhaben zur Stärkung der Rehabilitation durchzuführen, setzt das BMAS mit dem Bundesprogramm „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ um. Ziel des Bundesprogramms rehapro ist es, durch die Erprobung von innovativen Leistungen und innovativen organisatorischen Maßnahmen Erkenntnisse zu gewinnen, wie die Erwerbsfähigkeit von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen noch besser erhalten bzw. wiederhergestellt werden kann. Auch die Zusammenarbeit der Akteure im Bereich der medizinischen und beruflichen Rehabilitation soll weiter verbessert und der Zugang in die Erwerbsminderungsrente und die Eingliederungshilfe bzw. Sozialhilfe nachhaltig gesenkt werden. Jobcenter und Träger der gesetzlichen Rentenversicherung sind die federführenden Bedarfsträger der Modellprojekte und somit Antragsteller und Ansprechpartner für mögliche Kooperationen bzw. Verbundprojekte.

Link https://www.modellvorhaben-rehapro.de

Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Unterstützung von Personen mit psychischen Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende

Dezember 2022 wurde eine tolle Broschüre „Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Unterstützung von Personen mit psychischen Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende“ herausgegeben. Die Broschüre soll einen Beitrag zu einer besseren Unterstützung von psychisch erkrankten Personen im SGB II leisten.

Die Empfehlungen richten sich vorrangig an die Träger der Grundsicherung und die Jobcenter, außerdem an den Bund, die Länder, die Krankenkassen, die Deutsche Rentenversicherung und an freigemeinnützige Träger.

Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass ein erheblicher Anteil der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im SGB II von psychischen Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen betroffen ist. Aus Krankenkassendaten lässt sich der Anteil an Versicherten mit einer psychiatrischen Diagnose innerhalb eines Jahres nach Erwerbsstatus differenziert ermitteln. Unter den Versicherten der AOK lag der entsprechende Anteil bei zuletzt rund 40 %.

Aus Krankenkassendaten lässt sich der Anteil an Versicherten mit einer psychiatri­schen Diagnose innerhalb eines Jahres nach Erwerbsstatus differenziert ermit­teln. Nach Daten der Techniker Krankenkasse liegt dieser Anteil bei ALG-II-Bezug im Jahr 2006 bei 36,7 %, bei Berufstätigen bei 21,8 %. Unter den Versicherten der AOK ist der Anteil bei ALG-II-Bezug von 32,6 % im Jahr 2007 auf 40,2 % im Jahr 2011 gestiegen. (Schubert, M. u.a.: Menschen mit psychischen Störungen im SGB II, IAB-Forschungsbericht, Nürnberg 2013, Kap. 5.1, S. 31–35. In die Krankenkassendaten sind die Diagnosen aller zwölf Gruppen Psychischer und Verhaltensstörungen der ICD-10 eingeschlossen.)

Psychische Beeinträchtigungen und Erkrankungen sind häufig Ursache von Arbeitsunfähigkeit und Erwerbsminderung. Es sei daher wichtig, Bedarfe möglichst früh zu erkennen und präventive, kurative und rehabilitative Leistungen nahtlos umzusetzen, betont der Deutsche Verein. Jobcenter könnten dazu beitragen, dass Berechtigte Leistungen in Anspruch nehmen. Durch die bedarfsgerechte Ausgestaltung von Eingliederungsleistungen und die Vermittlung in Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben könnten sie die Bewältigung einer psychischen Beeinträchtigung oder Erkrankung unterstützen, denn Erwerbstätigkeit sei ein wichtiger stabilisierender Faktor. Mit den vorliegenden Empfehlungen will der Deutsche Verein ein stärkeres Bewusstsein dafür befördern, dass ein erheblicher Teil der Leistungsberechtigten psychisch erkrankt ist.

„Es kommt der Teilnahme von psychisch beeinträchtigten oder kranken Personen entgegen, wenn Diskontinuität akzeptiert wird und in der Maßnahme berücksichtigt ist und wenn die Fachkräfte im Jobcenter wiederholte neue Vereinbarungen und Zuweisungen generell als Teil der Unterstützung dieser Zielgruppe verstehen“, heißt es in dem Papier.

Aus Sicht des Deutschen Vereins sollte es eine Basisqualifikation für die Fachkräfte der Jobcenter geben  (Die Führungsakademie der Bundesagentur für Arbeit z.B. bietet seit einigen Jahren ein Training unter dem Titel „Psyche verstehen“ – Menschen professionell begegnen insbesondere für Fachkräfte der Beratung und Vermittlung an, das dieser Intention entspricht)

Der Deutsche Verein teilt das Anliegen, die Verunsicherung von Leistungsberech­tigten durch lange Wartezeiten und mögliche widersprüchliche Entscheidungen bei der Feststellung von Erwerbsfähigkeit zu vermeiden. (Der Koalitionsvertrag 2021 – 2025 der Parteien der Bundesregierung sieht vor, dass die Feststellung der Erwerbsfähigkeit standardisiert und ausschließlich von der gesetzlichen Rentenversicherung durchge­führt wird, vgl. Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Freie Demokra­tische Partei (FDP) (Hg.): Mehr Fortschritt wagen. Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit, Berlin, 7. Dezember 2021, S. 61.)

Die Umsetzung eines konkreten Recovery-Konzeptes ist eine weitere Empfehlung: Der Recovery-Ansatz stellt den Menschen mit seinen Stärken und Potentialen – und nicht seine Defizite – in den Mittelpunkt. Er wird vom reinen Objekt einer psychiatrischen Be- handlung zum Subjekt, das selbst entscheiden und gleichberechtigt an der Gesellschaft teilhaben soll. (Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V. (Hrsg.): Recovery für die Seele. Das Recovery-Konzept und seine Bedeutung für die Inklusion von psychisch erkrankten Menschen, Köln 2016, S. 4. Der Dachverband Ge­meindepsychiatrie unterscheidet „persönliche Recovery“ und „klinische Recovery“.)

Die Erwerbsintegration soll durch „ganzheitliche beschäftigungsbegleitende Betreuung“ unterstützt werden. Das Konzept Ex-In erscheint ebenfalls erfolgsversprechend: Ausbildung von Psychiatrie-Erfahrenen als GenesungsbegleiterInnen vom Verein EX-IN Deutschland e. V. angeboten und in Deutschland implementiert. Im Zentrum der einjährigen Ausbildung stehen zum einen die Reflexion der eigenen Erfahrungen und zum anderen der Erwerb von Fähigkeiten und Wissen für die Arbeit aus der Erfahrenenperspektive. Jobcenter können prüfen, ob die Freie Förderung  dafür eingesetzt werden kann, Leistungsberechtigten mit einer psychischen Erkrankung die Teilnahme an einer Ausbildung zum Genesungsbegleiter zu ermöglichen.

Sogenannte IPS-Jobcoaches haben Erfahrung mit der psychiatrischen Versorgung und der Arbeitswelt. Sie unterstützen sowohl die Teilnehmenden als auch deren Vorgesetzte und Mitarbeitende. Sie stellen mit diesen eine vertrauensvolle und tragfähige Arbeitsbeziehung her, sie übernehmen Aufgaben des Case-Managements und sind Knotenpunkt zwischen den verschiedenen beteiligten Berufsgruppen. Sie sind sensibilisiert für die Initiierung von Kriseninterventionen. Finanziert über REHAPRO Im Projekt IPS-Coaching -Zurück ins Berufsleben (IPS-ZIBsollen Menschen mit psychischen Erkrankungen nach einem Krankenhausaufenthalt beim Wiedereinstieg ins Berufsleben durch ein individuelles Job-Coaching unterstützt werden.

Aufsuchend arbeitenim Sozialraum präsent sein: Wer sich als bürger*innennah und dienstleistungsorientiert versteht, muss für die Adressat*innen seiner Leistungen gut erreichbar sein. Aus diesem Grund fordert der Deutsche Verein für öffentliche und private Vorsorge eine verbesserte Präsenz der Jobcenter – vor allem in belasteten Lagen. (in peripheren Stadtquartieren mit einem hohen Anteil an Transferleistungsbeziehenden) Die Jobcenter sollten sich mit der Kommunalverwaltung und freien Trägern zusammenzuschließen, die Stärken und Schwächen des Quartiers analysieren, und Entwicklungspartnerschaften einzugehen, die auf die Bedarfe der Menschen zugeschnitten sind. (Empfehlungen des Deutschen Vereins zu aufsuchender Arbeit als eine Handlungsmöglichkeit in der Grundsicherung für Arbeitsuchende – SGB II, NDV 2020, 262 ff. Auch in den sog. LZA-Schwerpunktregionen der Bundesagentur für Arbeit ist aufsuchende Arbeit ein innovativer Ansatz; eine Region organisiert die Zusammenarbeit mit Leistungsberechtigten durch aufsuchendes Coaching, vgl. Bundesagentur für Arbeit (Hrsg.): Laborräume, Multiplikatoren, Ideengeber. Die LZA-Schwerpunktregionen stellen sich vor, Nürn­berg 2019, S. 15. Aus Sicht der Deutschen Rentenversicherung ist es ein zentrales Handlungsfeld im Um­gang mit psychisch erkrankten Versicherten, aktiv zugehende Kommunikationsstrukturen aufzubauen und dabei auch die Behandler einzubeziehen, vgl. Hesse, B. u.a. (Fußn. 28), S. 198

Der Deutsche Verein regt an, dass die Teilhabe am Arbeitsmarkt nach § 16i SGB II/Bürgergeld für eine Anwendung für psychisch beeinträchtigte oder kranke Leis­tungsberechtigte im SGB II modifiziert wird.  § 16i Teilhabe am Arbeitsmarkt

Das am 24. November 2022 vom Bundestag verabschiedete Bürgergeld-Gesetz unterstützt das Plädoyer des Deutschen Vereins. Insbesondere der mit dem Gesetz in das SGB II neu eingeführte § 16k – ganzheitli­che Betreuung – bietet den Jobcentern zusätzliche Möglichkeiten, auf die Bedarfe von psychisch beein­trächtigten und erkrankten erwerbsfähigen Leistungsberechtigten einzugehen. (Bürgergeld § 16k Ganzheitliche Betreuung  https://www.buerger-geld.org/gesetz/#%C2%A7_16k_Ganzheitliche_Betreuung)

Empfehlungen des Deutschen Vereins zur Unterstützung von Personen mit psychischen Beeinträchtigungen und psychischen Erkrankungen in der Grundsicherung für Arbeitsuchende Link: https://www.deutscher-verein.de/de/empfehlungenstellungnahmen-2022-empfehlungen-des-deutschen-vereins-fuer-oeffentliche-und-private-fuersorge-ev-zur-unterstuetzung-von-personen-mit-psychischen-beeintraechtigungen-und-psychischen-erkrankungen-in-der-grundsicherung-fue-4640,2710,1000.html

Tagebucheintrag Krisen & körperliche und seelische Gesundheit

Tagebucheintrag Krisen & körperliche und seelische Gesundheit

Tagebuch Juli 2020: Heute denke ich daran, dass es mir zwischenzeitlich extrem schlecht ging, so dass ich den maximalen Bezug von Krankengeld erreicht hatte. Im Rückblick kann ich sagen, dass alle Risiko Faktoren, die eine Chronifizierung unterstützen, innerhalb meines Privat- und Berufslebens relevant waren.

-Falsche Bewegung /zu wenig Bewegung

-Stress mit Kollegen

-Hoher Anspruch

-Frühe Verantwortung in der Kindheit

Schützende Faktoren waren langfristig gering, durch mehrfache familiäre Belastungen durch Tode schwere Krankheiten von Angehörigen/Bezugspersonen, den Versuch das Arbeitsgebiet zu verlassen, leider in einem vom Team unbewollten Projekt arbeiten zu wollen mit extrem hinderlichen Rahmenbedingungen für die eigentliche Tätigkeit und zugleich keiner Möglichkeit der konstruktiven Krisenbewältigung.

Siehe Foto oben aus dem Buch Chronische Schmerzen, Selbsthilfe und Therapiebegleitung Orientierung für Angehörige und konkrete Tipps und Fallbeispiele, Seite 12, Springer Verlag, Autor Dr Martin von Wächter, Klinik für Psychosomatik (Literatur für Menschen mit chronischen Schmerzen und deren Angehörige, link Amazon hier klicken oder Springer hier klicken Infomation zur Schmerzentstehung und Chronifizierung einer Krankheit. Ratgeber mit Erläuterungen/Übungen, wie chronische Schmerzen reduziert werden können)

Was hat mir geholfen:

Selbsthilfe Literatur, medizinische Hilfe und die Unterstützung und Förderung von verschiedenen lieben wertschätzenden Menschen, sowohl beruflich als auch privat.

Material bezüglich der körperlichen Ebene

2019 hatte ich mir orthopädisches SitzKissen zugelegt. Beim sitzenden Büro Job hilft es mir bis heute: Ergotopia orthopädisches SitzKissen Steißbeinkissen für Druckentlastung

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Ganzheitlichkeit bezüglich körperlichen Krankheiten

Ein guter Physiotherapeut mit Einfühlungsvermögen und Aktualisierung bezüglich Fachwissen und regelmäßigen Fortbildungen. Herr Schäfer hat mir im ganzheitlichen Sinne geholfen. Wegen meiner starken Rückenschmerzen hatte ich vorher x Experten aufgesucht. Nichts half. Die mittlerweile chronischen Schmerzen wurden nicht besser. Erst die Physiotherapie bei Herrn Michael Schäfer in Dortmund brachte mir den erhofften Erfolg. Ich bin außerordentlich dankbar für die kompetente Behandlung.

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Das Thema Seelische Gesundheit wurde für mich bedeutsam.

Ein schönes Tool: Balloon tut gut

Meditieren per App. Habe mir die Vollversion gegönnt, die Kostenlose ist auch brauchbar. Somit begleiten mich regelmäßige Übungen der Achtsamkeit und Entspannung

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Heute im Jahr 2022 gehe ich glücklicherweise einer finanziell entlohnten Beschäftigung gemäß meiner gewünschten Wochenarbeitszeit während vier Arbeitstagen in der Woche nach.

Ich habe mich im positiven Sinne gegenüber meinen Lebensbedingungen angepasst.

Ich habe mich bewusst dafür entschieden, im Arbeitsbereich zu verbleiben.

Privat sieht es ebenso zufriedenstellend aus. Während meiner Spaziergängen fotografiere ich mit meinem Smartphone und veröffentliche regelmäßig Fotos, Videos und Blog Artikel auf Social Media. (Twitter hier klicken, Facebook hier klicken, Instagram hier klicken, WordPress Blog hier klicken )

Die Wahrnehmung der Dinge ist bedeutsam.

Augenblicke zu genießen, sinnlich wahrzunehmen und den Focus auf schöne Bilder auszurichten, sie festhalten, zu teilen sind beglückend. Heute bin ich gespannt, auf meine nächsten Erfahrungen…

Ich sorge dafür dass ich Selbstwirksamkeit erfahre. Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist gelebte Selbstfürsorge, Selbstverwirklichung im Sinne eines langfristig resilienten Lebens…

Der Sozialpsychologe Abraham Maslow beschreibt in seiner Bedürfnispyramide die hierarchische Motivation und Bedürfnisse des Menschen. Dabei unterteilt er die menschlichen Bedürfnisse in 5 Stufen.⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

  • Physiologische Bedürfnisse
  • Sicherheitsbedürfnisse
  • Soziale Bedürfnisse
  • Individualbedürfnisse
  • Selbstverwirklichung⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

Die nächst höhere Bedürfnisstufe erreichen wir nur, wenn die darunterliegenden erfüllt sind. Bedürfnisse die bereits erfüllt sind, haben keine motivierende Wirkung mehr

Gemäß Bedürfnisspyramide ist die Sicherung der finanziellen Mittel die Basis. Die Grundbedürfnisse, die nicht nur physiologischer Art sind, müssen zudem zunächst zu gewährleistet sein.

Der Sinn und die Selbstverwirklichung gehört zur höchsten Ebene.

Entscheidend ist die Haltung gegenüber den Menschen, gegenüber meiner Person und dem großen Ganzen.

Es geht auch und immer wieder darum, dass du in einer Welt leben kannst, die Deinen Werten entspricht und in der Du Dich wohl fühlst, weil du deinem Leben und Arbeiten einen sinnstiftenden und damit lebens- und liebenswerten Inhalt geben kannst.

Wenn das nicht so ist, Du anscheinend nur noch vor dich hin existierst, solltest du jetzt aktiv werden. Ein Ort suchen und finden, wo Du genug Luft zum Atmen und Lernen hast.

Agieren statt reagieren lautet die Devise. Gemäß Deinen eigenen Bedürfnissen, Interessen und Vorstellungen mutig vorangehen, Schritt für Schritt… Der Aufbau eines Netzwerk von lieben Menschen, ist die wichtigste Voraussetzung für körperliche und seelische Gesundheit.

Wie gehst Du mit Krisen und Krankheiten um?

Ich freue mich über Kommentare

Anregungen und Beiträge (elkeoverhage)

  • Artikel März 2017: Thema bessere Entlohnung der Sozialen Arbeit oder work life flow (Beitrag hier klicken)
  • Artikel Januar 2018: Körperlicher und seelischer Schmerz und Heilung (Beitrag hier klicken)
  • Artikel Dezember 2018: Was nach einem Trauma durch jegliche Art von Gewalt besonders wichtig ist (Beitrag hier klicken)
  • Artikel April 2019: Kirschblüten Hanami Eine Wandlung hin zur Liebe zu allen Dingen und dem Aufgehen des Ichs in der Welt (Beitrag hier klicken)
  • Artikel Mai 2019: Intuition ist trainierbar und wichtig für die Soziale Arbeit (Beitrag hier klicken)
  • Bei Youtube Vertonung mit Bild + Film Aufnahmen August 2022: „Krisen und koerperliche seelische Gesundheit Tagebuch Elke Overhage“ Teil 1 bis 6 (Beitrag hier klicken)

Was hat Dankbarkeit mit Selbstwirksamkeit zu tun

Was hat Dankbarkeit mit Selbstwirksamkeit zu tun

Früher dachte man, dass ein erwachsenes Gehirn kaum noch neue Verdrahtungen bildet.

Patienten die z.B. einen Schlaganfall erlitten und bei denen man zuvor davon ausging, dass die Zerstörung bestimmter Gehirnbereiche irreversibel, also unumkehrbar ist, wurden viele Jahre gar nicht gefördert, da man davon ausging, das dies ohnehin nichts nützt.

Mittlerweile ist wissenschaftlich anerkannt, dass Menschen bis ins hohe Alter ganze Gehirnbereiche neu formieren können.

Andere Gehirnbereiche sind in der Lage, die durch den Schlaganfall geschädigten Teile zu übernehmen.

Wenn wir bestimmte Dinge nicht tun, dann bilden sich die synaptischen Verbindungen zurück. Wenn wir etwas neues Lernen, bilden sich in den für das Lernen zuständigen Regionen neue Verbindungen. (Neuroplastizität des Gehirns Das Gehirn lernt immer)

„Selbstwirksamkeit“

Selbstwirksamkeit bezeichnet den Glauben daran, dass man nicht nur die Kraft (Selbstvertrauen) hat, etwas Bestimmtes zu ändern, sondern auch die Möglichkeit, weil es im eigenen Einflussbereich (Selbstwirksamkeit) liegt.

Unter Selbstwirksamkeit (self-efficacy beliefs) versteht die kognitive Psychologie die Überzeugung einer Person, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Geprägt wurde der Begriff von dem amerikanischen Psychologen Albert Bandura.

Seit vielen Jahren ist die positive Wirkung von Selbstwirksamkeit auf Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit bekannt. Es ist einer der Schlüssel für ein gesundes und glückliches Leben.

Damit meine ich nicht: Jeder ist seines Glückes Schmied

Es kommt darauf an, was man unter Verantwortung versteht.

Zum Beispiel kann ein Mensch bei einem schweren Unfall eine Behinderung erleiden. Hier kommt wohl niemand darauf, etwas falsch gemacht zu haben bzw. sein Glück eben nicht richtig geschmiedet zu haben.

Wer die Eigenverantwortung in dieser Weise missversteht, will nicht wissen, dass jeder auch ohne eigenes Zutun Pech haben kann.

Dankbarkeit

Ein Rollstuhlfahrer, der Unterstützung erfährt, kann sagen, dass er nach einem Unfall mit neuen Herausforderungen konfrontiert ist und z.B. an paralympischen Wettkämpfen teilnimmt.

Diese Menschen mit Behinderung schmieden sich ggf. neues Glück, sicher auch im Alltag und ermuntern damit andere, ein Gleiches zu tun.

Denken wir bestimmte Gedanken regelmäßig, werden im Gehirn stärkere synaptische Verbindungen angelegt.

Dankbarkeit kann bedeuten, dass wir schauen, welche guten Dinge in negativen Erfahrungen stecken, da bekanntlich alle Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven angeschaut werden können.

Wenn wir dankbar sind, für das was wir erreicht haben, richten wir unseren Fokus auf die Dinge in unserem Leben, in denen wir erfolgreich waren, die wir geschafft und verwirklicht haben. Mit diesem Bewusstsein, dass wir ja schon einiges geschafft haben, bauen wir Überzeugungen auf, auch in Zukunft einiges schaffen und erreichen zu können. Wir entwickeln Selbstwirksamkeit und fördern damit unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden.

Dankbarkeit hilft beim Umgang mit Stress, weil sie uns erlaubt belastende Erlebnisse in einem neuen Licht zu sehen und dadurch besser zu bewältigen. Es kann helfen zu erkennen, was andere Menschen in unserem Leben für uns getan haben. Wir können auch dankbar dafür sein, wenn wir andere Menschen unterstützen und dabei ein gutes Gefühl haben. Dankbarkeit kann also sogar soziale Bindungen stärken.

Selbstwirksamkeit lässt sich steigern!.

Übung

Auch in der Psychotherapie spielt das Thema Dankbarkeit mittlerweile eine große Rolle. Klient*innen sind eingeladen, ein Dankbarkeitstagebuch zu schreiben, z.B. abends 3 gute Dinge zu notieren.

Für Beschäftige in der Sozialen Arbeit kann diese Fokussierung auch länger geübt werden. Tolle Übung für alle!

Seid dankbar für das was du schon erreicht hast und werde zuversichtlicher, dass dir das auch in Zukunft gelingen wird. Dann hast du auch gute Chancen, das Leben zu leben, was du dir vorstellst.

Literatur. Bandura, Albert (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: Freeman

Zur Messung der allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung liegt eine Skala von Jerusalem und Schwarzer in 30 Sprachversionen vor (www.fu-berlin.de/gesund)

Anregungen und Beiträge (elkeoverhage)

Working Out Loud Empfehlung Teilnahme an einem WOL-Circle für soziale Berufe

Working Out Loud nach dem Initiator John Stepper ist sehr zu empfehlen. Working Out Loud Empfehlung Teilnahme an einem WOL-Circle für soziale Berufe

Was ist Working Out Loud?

„Der Initiator des Konzepts ist John Stepper. Mit Working Out Loud lernen Menschen, Beziehungen zu entwickeln, die sie dabei unterstützen können, Ziele zu erreichen, eine Fähigkeit zu erlernen oder ein neues Thema zu erforschen. Im Zentrum von Working Out Loud steht jedoch nicht der primäre Gedanke, sich zu vernetzen, um von anderen etwas zu erhalten, sondern es geht vielmehr darum, sich seinerseits zu öffnen, sein eigenes Wissen und seine Wertschätzung großzügig zu teilen und Unterstützung anzubieten, um auf diese Weise die eigene Erfahrung für andere sichtbar und nutzbar zu machen.“ (Working Out Loud – Wie Sie Ihre Selbstwirksamkeit stärken und Ihre Karriere und Ihr Leben nach eigenen Vorstellungen gestalten. Von John Stepper. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Meike Grow, Verlag Vahlen Erschienen: 04.11.2020 http://www.vahlen.de/productview.aspx?product=30826750)

Selbstorganisiertes Lebenslanges Lernen entspricht nicht nur mir, sondern vielen anderen Menschen.

John Stepper „Sag den Leuten nicht, was sie tun sollen“ Der Ansatz funktioniert besser bottom-up als top-down.

Die Leute nutzen WOL nicht nur, weil ihnen die Methode gefällt. Sondern weil sie sich danach sehnen, anders zu arbeiten. WOL wird in gemeinnützigen Organisationen, in Schulen, in ReligionsGemeinschaften und in traditionellen Unternehmen genutzt.

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wollen selbstbestimmt handeln, sie haben ein Bedürfnis nach Empowerment, nach Selbstwirksamkeit.

In German: Wie sind Sie auf WOL aufmerksam geworden? (In English:How did you hear about Working Out Loud?)

WOL bei Bosch Köpfe vernetzen (managerSeminare Heft 238 https://www.managerseminare.de/ms_Artikel/Working-Out-Loud-bei-Bosch-Koepfe-vernetzen,261015) und John Stepper Interview „Sagt den Leuten nicht, was sie tun sollen“ (managerSeminare Heft 248 https://www.managerseminare.de/ms_Artikel/John-Stepper-im-Interview-Sagt-den-Leuten-nicht-was-sie-tun-sollen,267652)

Wie funktioniert das praktisch? Dein WOL Circle  

Der WOL Circle versteht sich als eine Peer-Coaching Gruppe, also eine Gruppe von Mitgliedern, die sich gegenseitig unterstützen. Jedes Mitglied in diesem Circle wählt ein persönliches Ziel, um darauf basierend Beziehungen aufzubauen, die bei der Erreichung des Ziels unterstützen sollen. Im Laufe von 12 jeweils etwa 60minuetigen gemeinsamen Treffen übt und lernt die Gruppe gemeinsam, wie ein Ziel über Vernetzung zu erreichen ist. Kurze, praktische Übungen helfen dabei, auf Basis von Beziehungen Wissen und Ideen zu erschließen. Zum Ende der gemeinsamen Zeit hat jeder der Teilnehmenden nicht nur ein größeres, mit dem eigenen Ziel verbundenes, diverseres Netzwerk aufgebaut, sondern neue Fähigkeiten, neue Gewohnheiten und eine Haltung entwickelt, die künftig dabei helfen, jedes andere Ziel auf die gleiche Weise zu erreichen

Working out loud Prinzipien

  • Beziehungen pflegen Relationship
  • Miteinander wachsen Growth Mindset
  • Die eigene Arbeit sichtbar machen Visible Work
  • Großzügig teilen Generosity
  • Sich zielgerichtet weiter entwickeln Purposeful Discovery

Workbook Woche 1 von 12

Ich habe mich angemeldet und erhalte das Workbook in Lern-Einheiten. Es beinhaltet konkrete Übungen, spannende Texte, Anregungen und Agenda Vorschläge. Die Einheiten lasse ich meinem WOL-Circle per Email frühzeitig zukommen.

Woche 1: Fokussiere dich auf dein WOL Ziel

Was führt Dich her? Ich bin dem WOL Circle beigetreten, weil:

Ich möchte das Thema psychische Gesundheit fachlich bzgl. Know How (anwendungsbezogenes Wissen zur Problemlösung) stärken, sowohl für den Job und nebenberuflich. Das Ziel ist eine größere berufliche Zufriedenheit. Ich möchte Fachwissen und Erfahrungen teilen und im WOL-Circle voneinander lernen. Ich möchte mein berufliches Netzwerk vergrößern.

Ich habe meine Beziehungsliste, die mit meinem Ziel in Verbindung stehen, erstellt.

Im Bereich Sozialarbeit begleite ich seit mehr als 20 Jahren Menschen mit psychischen /physischen Erkrankungen. Psychische/physische Erkrankungen sind ein gesellschaftliches Querschnitt-Thema, die unter den Belastungen, der Klimakrise, Corona Pandemie, der Ökonomisierung und der Digitalisierung zunehmen.

Woche 2: Biete deine ersten Beiträge an

Das Workbook für den WOL-Circle, das ich einmal in der Woche erhalte, ist bezaubernd. Das Konzept bereicht. Wir Mitglieder*innen unseres WOL-Circles befinden uns gemeinsam auf dem Weg der Veränderung.

Mein erster Beitrag Working Out Loud kurz erklärt mit Tiktok:

(In English: I am delighted with the workbook for the WOL Circle, which I receive once a week. The ideas behind it enrich me and my WOL Circle. It is an important contribution to change for a better meaningful work together with others and for myself. Article Working Out Loud briefly explained with Tiktok)

Woche 3: Mache drei kleine Schritte

Heute habe ich meine versendete Email bezüglich der Übung „Einfühlungsvermögen“ ausprobiert. Das Pay Yourself First „Prinzip (Bezahle Dich selbst zuerst Prinzip und Reservierung für Termine zur Beibehaltung der neuen Haltung) Eine Netzwerk-Partnerin hat sich zurückgemeldet. Das gemeinsame Projekt ist für uns ein echtes High-Light .“ Schwierige Situationen oder schwierige Menschen“ hingegen, fasse ich als „Training“ auf.

Woche 4: Mache auf dich aufmerksam

Mein kreativer Beitrag: Die Natur macht es uns Menschen vor. Wasser steht für Veränderung, Dankbarkeit, Fließen…, Zuhören…, das Leben genießen, Alles verändert sich ständig…, Sich einzulassen, Loszulassen ist das Schwierigste im Leben…, in der Natur kannst Du viel lernen…, für das Leben und für Dich selbst…

(Tiktok Video https://vm.tiktok.com/ZMd4t3HGp/ , Instagram https://www.instagram.com/p/CRMzqz7rpNw/)

Woche 5: Werde persönlich

Lieber John Stepper, herzlichen Dank für die Annahme der Kontakt Anfrage. Die Vernetzung mit Dir tut mir gut. Das Workbook von Dir einmal in der Woche zu erhalten, erfreut mich. Deine Ideen dahinter bereichen meinen WOL Circle. Es ist ein wichtiger Beitrag für ein besseres Arbeiten mit anderen und für mich selbst. Liebe Grüße von Elke

(In English: Dear John Stepper, thank you very much for accepting the contact request. Networking with you is good for me. I am delighted to receive the workbook from you once a week. Your ideas behind it enrich me, my WOL Circle. It is an important contribution to working better with others and for myself. Greetings from Elke)

Woche 6: Verbessere deine Sichtbarkeit  

Wir analysieren gemeinsam, die Ergebnisse unserer bisherigen Anstrengungen, online und offline: Welche Erfolge haben wir erreicht? Welche Maßnahmen wollen wir intensivieren.

Woche 7: Fokussiere auf dein Ziel

Kreativität und der Selbstwirksamkeit zum Beispiel bei Social Media öffentlich zu leben, ist für mich bedeutsam

Die Gesprächsführung im sozialen Bereich, die ich mir jahrelang erarbeitet habe, fühlt sich stimmig an. Klienten zeigen mir gegenüber viel Vertrauen, öffnen sich. Die Beziehungsebene zu berücksichtigen, ist im sozialen Bereich hilfreich. Die Augenhöhe mit meinen Klienten ist beglückend.

Woche 8: Mache WOL zu einer Gewohnheit

Kooperationspartner*innen kämpfen meines Erachtens zeitweise mit Mehrfachbelastungen, auch mit Zeitdruck bei der Arbeit. Insgesamt bleibe ich als Hauptamtliche neutral und sachlich. Nicht mit Druck auf Gegendruck zu reagieren, halte ich für wichtig. „Ich bleibe bei MIR“ in meiner Mitte, dann erfahre ich immer wieder überraschend das Flow Gefühl.

Woche 9: Veröffentliche mehr eigene Beiträge

Veränderung heißt, auch immer bei sich selbst anzufangen. Denn das einzige, dass man wirklich selber verändern kann, ist man selbst. ABER gerade JETZT erleben wir einen sehr spannenden Umbruch in der Arbeitswelt – und zwar über alle Branchen hinweg. „Selbst in Krankenhäusern, wo klassischerweise starre Hierarchien herrschen, ist ein Wandel zu beobachten.“ Ein Grund dafür ist aus Sicht der Expertin ein Wertewandel bei den Mitarbeitern. Siehe ein älter Beitrag von mir: Arbeiten macht Spass oder Zukunft der Arbeit

Woche 10: Werde systematischer

Was ist mir wirklich, wirklich wichtig und welche Struktur braucht es dafür?

Ich bin auf Reise, dabei ist der Weg das Ziel. Und nein, ich bin nicht alleine. Dank meiner Weggefährt*innen kann ich mich anstecken lassen, ausprobieren, mich inspirieren lassen und Neues wagen. Meine Neugierde treibt mich an!

Woche 11: Stelle dir all die Optionen vor

Das lebenslange Lernen ist mein Weg und das Ziel. Ich bin wie ein Schmetterling, der von Blume zu Blume fliegt. Das alles ergibt einen Sinn, wenn ich auf mein Leben zurück schaue… Ich gehe jedenfalls meinen eigenen Weg. Das passt nicht jedem. Aber es ist eben meins. Damit meine ich nicht Egoismus, sondern ein Weg der Hingabe. (Verbundenheit und Sinn: Tiktok Video https://www.tiktok.com/@elkeoverhage/video/6979879130191924485)

Woche 12: Reflektiere und feiere – Diese abschließende Woche markiert das Ende deiner Lernreise – und gleichzeitig auch einen Anfang.

Eine großartige Möglichkeit, WOL kennenzulernen, auszuprobieren, weiterzugeben! 12 förderliche Wochen ! Ein komplettes Set der Circle Guides, aber es gelten einige Einschränkungen, darunter ein Maximum von 20 Anmeldungen pro Unternehmen: https://workingoutloud.com/de/fur-dich

Mit Unterstützung meines WOL-Circle haben wir uns gemäß unserer Wünsche weiter entwickelt. Meine Haltung hat sich insgesamt positiv verändert. Wir fühlen uns in unseren Vorhaben gestärkt.

„Menschen, die auf die Art und Weise der Working Out Loud Prinzipien arbeiten, gelingt es im Laufe der Zeit, mit ihren Angeboten das Vertrauen ihrer Netzwerkpartner zu gewinnen. Dabei entsteht eine aufrichtige Verbundenheit im Netzwerk – die notwendige Grundlage für eine konstruktive, wertschätzende Zusammenarbeit. Menschen, die so arbeiten, sind zufriedener, da ihnen ihre Sichtbarkeit, aber auch die Chance, andere zu unterstützen, ein Gefühl von Kompetenz, Kontrolle und Verbundenheit vermittelt: Und Schritt für Schritt nimmt jeder einzelne wahr, wieviel tatsächlich in ihm steckt, wieviel er dank seiner Kompetenzen, Interessen und Talente seinem Netzwerk bieten kann.“ (https://workingoutloud.com/de/about)

Die Methode WOL ist meines Erachtens für die sozialen Berufe super geeignet.

Der Working Out Loud-Ansatz betont Großzügigkeit und Verbundenheit. Du lernst, wie wir Menschen besser erreichen und einbeziehen, wie wir experimentieren und mit Rückschlägen umgehen können und wie die Arbeit sichtbarer gemacht wird.

Links

Ein spannender Artikel „Working Out Loud – persönliche Erfahrungen und Erkenntnisse aus meinem WOL-Circle – 3. Teil der Artikelserie“: https://de.linkedin.com/pulse/working-out-loud-pers%C3%B6nliche-erfahrungen-und-aus-meinem-moser

Ein besonderer Schwerpunkt „WOL:Healthcare -Beziehungen, die von Bedeutung sind“: https://www.zukunftsherz.de/wolhealthcare-beziehungen-die-von-bedeutung-sind/

Artikel „Working Out Loud in Studium und Lehre“: https://www.fernuni-hagen.de/zli/blog/working-out-loud-in-studium-und-lehre/

Diakoniesonntag 2021 Diakonie und Kirche bzw. Gemeinde – Partnerinnen vor Ort

Die beiden Diakoniesonntage von 2019 und 2021 fand ich besonders gelungen.

Teil 1: Diakoniesonntag 2019 Motto Diakonie mit Dir bot beeindruckende Beispiele für Nächstenliebe

Die Kreuzkirche in Dortmund-Berghofen war am Sonntag, 8. September, Gastgeber des Diakoniesonntags 2019, zu dem das Diakonische Werk Dortmund und Lünen und der Evangelische Kirchenkreis einluden.
„Diakonie lebt davon, dass Menschen Nächstenliebe aktiv leben – ehrenamtlich oder hauptamtlich, im Diakonischen Werk und in den Gemeinden“, erklärte Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Niels Back. In dem Gottesdienst unter der Leitung von Pfarrerin Dr. Sabine Breithaupt-Schlak standen zahlreiche Beispiele für diakonische Arbeit im Mittelpunkt: Neben dem Flüchtlingsstammtisch Berghofen und dem lokalen Repair-Café präsentierten die Suppenküche Wichern, die jede Woche Menschen im Dortmunder Norden kostenlos mit einem Mittagessen versorgt, das Wellinghofer Café Atempause – ein Angebot der Diakonie für Angehörige von Menschen mit Demenz – sowie das Haus am Lohbach von Bethel.regional eindrucksvoll ihre Arbeit den rund 200 Besuchern des Gottesdienstes. Die unterhaltsamen Darbietungen ihrer Inhalte reichten von kurzen Schauspieleinlagen über ein Trommelkonzert bis zum überraschenden Selbsttest in Sachen Deutsch für Zugewanderte.

Musikalisch begleitet wurde der Diakoniesonntag von der Band „Inklufusion“ – einem inklusiven Musikprojekt von Bethel.regional. Anschließend bot ein Mittagsimbiss die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch.

Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist diakoniesonntag-2019-diakonie-mit-dir-impressionen.jpg.

Ein Youtube Video bitte auf die URL klicken –> https://youtu.be/5W040JMEiEs Filmchen mit meinen persönlichen Eindrücken vom Diakoniesonntag 2019

Teil 2: Diakoniesonntag 2021 Diakonie und Kirche bzw. Gemeinde – Partnerinnen vor Ort

Die Ev. Stadtkirche St. Georg in Lünen war am Sonntag, den 19. September, Gastgeber des Diakoniesonntags 2021, zu dem das Diakonische Werk Dortmund und Lünen und der Evangelische Kirchenkreis unter der Leitung von Gemeindepfarrer Udo Kytzia und Diakonie-Geschäftsführer Pfarrer Niels Back einluden.

Motto des DiakonieSonntags war „Diakonie und Gemeinde Partnerinnen am Sankt-Georg-Kirchplatz“.

Was bedeutet diese Nähe für die diakonische Arbeit vor Ort mit wohnungslosen und psychisch kranken Menschen?

Wie prägt diese Nähe das Leben der Gemeinde?

In einem gottesdienstlichen Rundgang wurde der Partnerschaft nachgegangen.

Die Besucherinnen und Besucher des Diakoniesonntags 2021 nahmen während des Rundgangs die Gelegenheit wahr, die diakonischen Angebote vor Ort zu besuchen und mit den Mitarbeitenden zu sprechen sowie mit Menschen, die hier Hilfsangebote in Anspruch nehmen. Klienten von Wohnungslosenhilfe und der Tagesstätte für Menschen mit einer psychischen Erkrankung erzählten von ihrem Leben und den Hilfsangeboten der Diakonie. In der Sankt-Georg-Kirche berichteten Gemeindemitglieder von den Aktivitäten vor Ort.

Nach dem Gottesdienst war reichlich Zeit für Begegnungen und Gespräche mit den Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Besuchern der Einrichtungen. Somit waren Gespräche auf Augenhöhe möglich.

Seit vielen Jahren lädt die Diakonie in Dortmund und Lünen zusammen mit dem Ev. Kirchenkreis Dortmund zu einem zentralen Diakoniegottesdienst ein, immer im September, immer in direkter Kooperation mit einer Ortsgemeinde. Sichtbar wird die gelebte Kooperation mit einer evangelischen Ortsgemeinde in Dortmund, Lünen oder Selm und den jeweiligen diakonischen Angeboten vor Ort. Im Jahr 2022 ist die Ev. Kirchengemeinde Dortmund-Brackel Gastgeberin

Social Media

Mir macht es Freude von meinen Erlebnissen in der Öffentlichkeit zu erzählen. Rund 10 Jahre war ich als Sozialarbeiterin für die Diakonie in Lünen tätig. Mein aktueller Wirkungsort ist Dortmund-Nordstadt und Scharnhorst. Für mich ist es erfüllend, bei Social Media gelegentlich von meinen Erfahrungen zum Beispiel bei einem Diakoniesonntag zu berichten. Neben den Mitarbeiter*innen für Öffentlichkeitsarbeit, können Mitarbeitende aus anderen Bereichen der Diakonie und Kirche als sogenannte Botschafter und Botschafterinnen der „Message“ fungieren und sich dabei auch selbst etwas Gutes tun.

Ein kleines Youtube Video bitte auf die URL klicken –> https://youtu.be/KhF-Y8qiNWk Filmchen mit meinen persönlichen Eindrücken vom Diakoniesonntag 2021

Mein Mini Tiktok Beitrag mit Sound und netten unterhaltsamen Effekten zum Diakoniesonntag bitte auf die URL klicken –> https://www.tiktok.com/@elkeoverhage/video/7009678835444714758

Instagramm 1-Minuten Filmchen DiakonieSonntag Diakonie und Gemeinde Partnerinnen vor Ort bitte auf die URL klicken –> https://www.instagram.com/p/CUCMpgtMmUn/

Eine weitere gern genutzte Möglichkeit ist Google Maps mit eigenen Fotos vom Smartphone etc., Bewertungen oder Rezensionen von besuchten Orten. Bitte auf die URL klicken –> https://www.google.com/maps/contrib/108136280828421828024/

Gestalten teilhaben und partizipieren – gehe Deinen Weg

Ich habe länger überlegt, ob ich diesen Beitrag veröffentlichen möchte. Der Text ist zum Teil kritisch und in der Tonlage unfreundlich und unsachlich. Auch lasse ich offen, warum „i am not amused“ ;-)

Der Artikel, soll wie immer, als Anregung dienen und die Leserinnen und Leser können ihre eigenen Schlüsse ziehen, ob der Text und die Bilder „irgendwie, irgendwo“ bedeutsam sind. Zudem experimentiere ich momentan mit verschiedenen Formaten. Dieser Artikel wurde von mir auf meinem Youtube Kanal Elke Overhage vertont.

Link „Gestalten teilhaben und partizipieren Gehe deinen Weg“ https://www.youtube.com/watch?v=CLaSplizO8s

Gestalten teilhaben und partizipieren. Mach Dich auf und gehe Deinen Weg.

Der Begriff „Partizipation“ kommt aus dem Lateinischen und wird übersetzt mit

Beteiligung,

Teilhabe,

Teilnahme,

Mitbestimmung und

Einbeziehung.

Partizipation muss gefordert und gefördert werden.

Partizipation geht zunächst von einzelnen Menschen aus, die auf ihrem Weg der Gestaltung Mitstreiterinnen und Mitstreiter finden. Die notwendig vorliegende Motivation ist individuell, intrinsisch und muss nicht von aussen gesteuert werden. Das macht den etablierten Organisationen zunächst Angst. Du wirst Widerstand erfahren. Aber es lohnt sich. Die Themen, die weltweit Menschen aufrütteln und inspirieren.

• Rassismus „Black Lives Matter“

• Sexismus „Me Too“ Mein Artikel „Was lässt sich dagegen tun? #Metoo – Klare Ansage in drei Schritten

• Klimaschutz „Fridays For Future“

Das diese Themen als „Links“ gelten, bedeutet an überholten Überzeugungen festzuhalten. Wenn Du unter ‚links‘ fortschrittlich, rational und weltoffen und unter ‚rechts‘ kleingeistig, ignorant und rückständig verstehst, dann ja, ich bin links. Ich wähle aber grün.

So sehe ich Rechts: „Wir wollen, dass alles so scheiße bleibt wie bisher, weil wir dabei ziemlich gut weggekommen sind“. Carolin Kebekus Zitat: Rassismus tötet, auch in Deutschland. Und damit müssen wir uns alle auseinandersetzen – auch wenn’s wehtut. Und da es bisher keinen Brennpunkt dazu gab, machen wir einfach einen. „Wir sind mehr“!!!

Ich poste ich zum Schwerpunkt:“Seelische Gesundheit ist genau so wichtig wie körperliche Gesundheit“ Ich glaube an Graswurzel Bewegungen. Die voher genannten Themen sind erfolgreiche Graswurzel Bewegungen und zeigen auf, dass sie äußerst erfolgreich sind. Ich engagiere mich gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen.

Social Media ist hierbei eine Chance. Sichtbar zu sein, Selbstfürsorge zu leben und Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, stärken ungemein. Dazu möchte ich Dich ermutigen.

Wie heißt denn Dein Motto in Form eines Hashtags?

Sei Du selbst die Veränderung, die du Dir wünschst für diese Welt. (Mahatma Gandhi)⁠⁠

Ziehe Dein Ding durch! Das wünsche ich jeder und jedem. Wenn Du die Welt ein kleines Bisschen besser machen möchtest, kann es ein langer Weg sein, den Du gehst, bis es Klick macht und Du wirklich nur das Durchziehst, worin Du einen Sinn drin siehst und Spaß dabei hast.

Unwichtig, wie langsam Du vorankommst, wichtiger ist, dass Du dran bleibst.

Die Frage nach dem „Warum“ ist während wichtiger Pausen hilfreich. „Mach ich etwas, weil es mich erfüllt oder bin ich dabei unglücklich und verliere meine Energie, die ich anders einsetzen könnte.“ ⁠

Mach Dich auf und gehe Deinen Weg. Wahrscheinlich triffst Du unterwegs auf Gleichgesinnte. Dann kommt Eins zum Anderen. Du kommst in Gegenden mit neuen Werten und gestaltest nebenbei die Welt.

Bei Tiktok habe ich ebenfalls einen dazu passenden Beitrag erstellt. „Hilf Dir selbst, in dem Du Dich einmischt.“ Hashtags: seelische Gesundheit, psychische Gesundheit, Partizipation „https://www.tiktok.com/@elkeoverhage/video/6981001775423737094

Das Thema Partizipation hatte ich in der Vergangenheit thematisiert. Gefragt ist heute die Urteilskraft des Einzelnen. Gut beraten sind die Organitationen, die ihren Mitarbeitenden die Übernahme von Verantwortung auch zutrauen. Der Artikel lautet „Partizipation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter„.

Überholt ist eine Unternehmenskultur nach dem Motto: „Die da oben wissen, was sie tun und sagen es denen da unten“. Artikel mit Ideen und Vorschlägen „Wie sich lebendige, soziale Organisationen schaffen lassen

:“…Reagieren wir auf eine Ungerechtigkeit, in dem wir uns fragen: Was riskiere ich, wenn ich mich äußere? Mache ich mich vielleicht unbeliebt?, dann ist das unethisch, weil wir die weitgehenden Auswirkungen unseres Schweigens ignorieren. Im Zusammenhang mit dem Recht aller auf Glück und Leidensvermeidung ist so etwas ausserdem unangemessen und wenig hilfreich. Und das gilt auch – vielleicht sogar besonders-, wenn zum Beispiel Regierungen, Behörden oder Institutionen sagen. „Das ist meine Sache“ oder „Das ist eine interne Angelegenheit“. Sich vermeindlich zu äußern kann unter solchen Umständen nicht nur eine Plicht, sondern, was noch wichtiger ist, ein Dienst an anderen sein… “ Zitat Dalai Lama XIV, Das Buch der Menschlichkeit, Verlag Bastei Lübbe, Juni 2008, Kapitel Die Verantwortung für das Ganze, Seite 184

Bei Youtube Vertonung mit Bild + Film Aufnahmen Juni 2021: Gestalten teilhaben und partizipieren – gehe Deinen Weg (Link hier klicken)

Hat der Beitrag Dich inspiriert, oder bist Du schon auf dem Weg? Bitte interlasse bitte Deine Kommentare. Ich antworte gerne.

Teilnahme an Online-Konferenz Aktionsforum Seelische Gesundheit

❗Online-Konferenz ❗EntdeckeDasWirInDir Die Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz lud ein am Donnerstag herzlich zum „Aktionsforum Seelische Gesundheit“ ein am 4. März, 2021 von 10 bis um 16 Uhr online teilzunehmen mit Beiträgen von Barbara Eschen (Diakoniedirektorin), Barbara König (Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung) und Dr. Annegret Wolf (Institut für Psychologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). Begrüßung von Barbara Eschen

Stellvertretend für das breite Engagement im Bereich Seelische Gesundheit, gaben eine Reihe von Haupt- und Ehrenamtlichen konkrete Einblicke in Ihre Arbeit – und darüber, wie sie sich im Zuge der Corona-Pandemie verändert hat.

Wie haben sich Hilfsprojekte zur seelischen Gesundheit unter Corona verändert? Darüber sprachen Freiwillige und Mitarbeitende, z.B. vom Corona-Seelsorgetelefon (EKBO und der Notfallseelsorge/Krisenintervention Berlin) und von der Russischen Notfallseelsorge Berlin und die Muslimisches SeelsorgeTelefon, Onlineberatung für Kinder und Jugendliche sowie das Kinder- und Jugendtelefon Berlin, Elterntelefon Berlin + Brandenburg miteinander.

Parallele virtuelle Workshops: Hilfe weiterdenken

  • Workshop 1: Notfall: Corona
    Einsätze bei Unglücksfällen oder die Begleitung von Kranken und Sterbenden in Krankenhäusern – die Aufgaben der Notfallseelsorge und der Krankenhausseelsorge wurden durch die Corona-Pandemie auf den Kopf gestellt. Welche neuen Herausforderungen die Ehrenamtlichen bewältigen mussten, welche Themen die Betroffenen in der gesellschaftlichen Krisensituation beschäftigten und was die Erfahrungen aus der Einrichtung des Corona-Seelsorgetelefon sind, davon berichteten Anne Heimendahl, Landespfarrerin für Krankenhausseelsorge und Justus Münster, Beauftragter für Notfallseelsorge in Berlin.
  • Workshop 2:  E-Mental-Health
    Die Digitalisierung verändert nicht erst seit der Corona-Pandemie unsere Kommunikation. Und technische Innovationen ermöglichen so auch neue Formen von Beratung und Seelsorge. Die Diakonie Onlineberatung für Kinder und Jugendliche plant nun – neben der asynchronen Mailberatung – auch Beratung via Messenger-Dienst anzubieten und auf Social Media präsent zu sein. Die Devise: Junge Menschen dort über Beratungsmöglichkeiten zu informieren, wo sie sind. Im Workshop konnte man sich mit Sabine Marx, Leiterin der Diakonie Onlineberatung für Kinder und Jugendliche, über Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung für Beratung, Seelsorge und seelische Gesundheit austauschen.
  • Workshop 3: Engagierte Newcomer
    Engagierte Newcomer bringen vielfältige Perspektiven ein und sind ein wichtiger Motor für interkulturelle Öffnung. Gleichzeitig eröffnen sie sich selbst neue Wege zu gesellschaftlicher Teilhabe und beruflicher Integration. Wie können also mehr geflüchtete Menschen und Migrant:innen für ein Engagement begeistert werden? Und wie kann Engagement diversifiziert werden, sodass es migrantische Gruppen anspricht? Bedarf es einer gemeinsamen Kampagne für Berlin? André Becht und Fabian Kießling aus den Projekten „Integration durch ehrenamtliches Engagement“ und „Jobbrücke für Geflüchtete“ freuten sich auf einen Erfahrungsaustausch zu den Themen.
  • Workshop 4: Ehrenamt inklusiv
    Wie kann ehrenamtliches Engagement von Menschen mit sichtbarer und unsichtbarer Einschränkung gefördert werden? Über Freiwilligenagenturen kann ein passendes Ehrenamt vermittelt werden, in der peer-to-peer-Beratung können die wertvollen Erfahrungen Menschen Mut zusprechen und empowern und auch die durch die Corona-Pandemie plötzlich notwendige Digitalisierung hat neue Möglichkeiten erschlossen. Im Austausch mit Irene Sang von Charisma, der Freiwilligenagentur von Kirche und Diakonie, Lina Antje Gühne Leiterin des Projektes „Jobbrücke InklusionPlus“ sowie mit Peter Wohlleben, der mit der „Berliner Ehrennadel für besonderes soziales Engagement“ ausgezeichnet wurde, konnte man mehr erfahren.
  • Workshop 5: Seelische Gesundheit – selber machen
    Derzeit gibt es ca. 70.000-100.000 Selbsthilfegruppen mit rund drei Millionen Engagierten in Deutschland. Selbsthilfe lebt vom Lernen aus den Kenntnissen anderer Betroffener und vom Weitergeben eigener Erfahrungen. Im Workshop wurden die Veränderungen der Selbsthilfelandschaft während der Pandemie beleuchtet und über die Zukunft der Selbsthilfe diskutiert. Nora Fieling, Erfahrungsexpertin und ehemalige Selbsthilfekontaktstellenmitarbeiterin der KIS Pankow, und Johanna Schittkowski von SEKIS Berlin, freuten sich auf den Austausch.
  • Workshop 6: Über den Tellerrand
    Nicht erst während der Corona-Pandemie sind eine Vielzahl innovativer Konzepte und Projekte im Themenfeld seelische Gesundheit auf europäischem Boden entstanden. Welche Hilfe- und Beratungsansätze würden auch in Berlin fruchten? Welche europäischen Kooperationen sind denkbar? Uwe Müller von der Kirchlichen TelefonSeelsorge Berlin und Michael Grundhoff, Botschafter der Deutschen TelefonSeelsorge beim internationalen Verband für TelefonSeelsorge (IFOTES) luden zu einem Austausch von Erfahrungen und best practices ein.

Ich habe begeistert teilgenommen. Die Veranstaltung war sehr interessant, hat weiter gebracht und Freude bereitet 😄Ich war in der Gruppe 5 „Seelische Gesundheit selber machen“ und Selbsthilfe 😊 mit anderen Teilnehmenden, der Leiterin von Selbsthilfe Berlin und Nora Fieling

Nora hat als sogenannte Erfahrungsexpertin das Buch „Depression – und jetzt? Ein Wegweiser einer Erfahrungsexpertin„, Starks-Sture Verlag geschrieben.

Nora ist bei TikTok und auch bei Instagram aktiv, hat viele Follower und posted ansprechenden Content. Psychische Erkrankungen sind leider noch stigmatisierend und Depression ein negativ konnotiertes Wort. In der Gruppe 5 ging es um die Bewältigung von psychischen Erkrankungen in einer Krise und Umgang mit den Vorurteilen gegenüber psychischen Erkrankungen der Gesellschaft und deren Überwindung.

Die Selbsthilfe Berlin ist ebenso bei Instagramm und Facebook vertreten. Die Angebote finde ich sehr vielfältig und spannend. Sekis Berlin ist virtuell mit Fortbildungen und Social Media als Austauschmöglichkeit und im Bereich Netzwerkarbeit top aufgestellt, wie ich finde Instagramm hier entlang Facebook Seite hier entlang

Die Ergebnisse wurden sehr professionell in padlets zusammengefasst hier entlang

Die Veranstaltung wurde organisiert vom Freiwilligenzentrum des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. (DWBO). Wenn Du Dich informieren oder ehrenamtlich engagieren möchtest, hier entlang

Zum Ende der tollen Veranstaltung wurde ein Vortrag mit Diskussion von und mit Dr. Annegret Wolf vom Institut für Psychologie der Martin-Luther- Universität Halle-Wittenberg zur Perspektive der Wissenschaft abgehalten.

In Zusammenarbeit mit betterplace lab, Schwarzkopf-Stiftung, Junges Europa, Aktionsforum seelische Gesundheit www.aktionsforum-seelische-gesundheit.de

gleichzeitig drinnen und draussen sein Haltung zeigen

Das Foto steht für „gleichzeitig drinnen und draussen sein“ Beispielsweise durch Meditation kann diese Haltung vertieft werden, wenn es unser Wunsch ist.

Damit meine ich, dass Du als Berater der Sozialen Arbeit bei dem anvertrauen Klienten im Gespräch sein kannst und dennoch im Kontakt mit Dir selbst.

Vielleicht ist es schwer fassbar, was ich meine?
Alle Welt spricht von Achtsamkeit. Das ist großartig, denn es herrscht eine allgemeine Sehnsucht, ja Hunger nach etwas, was wir für ein erfülltes Leben brauchen.
Es geht um die Bereitschaft oder Fähigkeit, in unserem Leben anwesend zu sein, im Hier und Jetzt präsent zu sein. In den Augenblicken, in denen uns dies gelingt, spüren wir uns und können offen sein für die Begegnung auf Augenhöhe mit unseren Klienten. In dieser Haltung gelingt eine wechselseitige Resonanz, die Basis ist für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es ist nicht statisch, sondern kann sich von Kontakt zu Kontakt wiederholen.
Wie kommt Ihr zu einer Resonanz mit Euren Klienten in der Sozialen Arbeit?

Meditation führt zur Haltung: „Sich selbst Heimat werden“. Ich bin auf dem Weg, in mir selbst eine Heimat zu finden. Ein Weg mit Meditation, Reflektion, Loslassen von Überholtem, Klarheit, Verständnis, Geduld und einer Kraft, die zu einer inneren Haltung führt. Daher bin ich relativ frei. Das führt vermehrt dazu, auch anderen Menschen das gleiche Recht zu gewähren. Für mich ist es gegenüber meinen Klienten wichtig, ihre Wünsche zu berücksichtigen. In meinen Job sind die Klienten häufig mit Sanktionen des Jobcenters bzw. der Gesellschaft konfrontiert. Die Förderung hingegen kommt in dem System meines Erachtens zu kurz. Zum Beispiel bringen Menschen aus ihren im Heimatland erworbenen Kompetenzen mit nach Deutschland. Die Wertschätzung dessen, halte ich für wichtig. Da ich eine innere Heimat habe, kann ich auch die anvertrauten Klienten ganz gut so akzeptieren, wie sie sind. Eine innere Unabhängigkeit ist mir wichtig. Durch diese Haltung ist ein Kontakt auf Augenhöhe insgesamt einfacher…

Bereits ein einfaches „In-Sich-Hineinhorchen erweitert unser Erleben“. Wir gelangen auf eine andere Ebene, werden gelöster und offener. Die Vernunft gibt ihre Vorherrschaft über uns auf. Wir haben unsere Aufmerksamkeit vertieft, indem wir in uns hineinspüren…

Hinter den Wolken des Nichtwissens wohnt eine Kraft, die ausreicht, alles Eis der Welt in einen Sturzbach des Lebens zu tauen. (Sich selbst zur Heimat werden, Rüdiger von Roden, Verlag Herder, 1987)

Ich wünsche allen einen schönen 4. Advent. Das Foto ist in der Tür der Propsteikirche St. Peter und Paul, Untere Marktstraße in Bochum entstanden. Für uns: Wie es drinnen und vor allem in uns aussieht, haben wir selbst in der Hand. Wenn wir eine achtsame Haltung pflegen, dann erscheint uns das Äußere anders.

Soziale Arbeit mit Zukunft Die professionelle Haltung

Hallo Leute, heute geht’s um die „Eigene Haltung als Basis konstruktiver und bedürfnisorientierter Sozialer Arbeit “. Du kannst mit der Erarbeitung Deiner professionellen Haltung gute Gespräche mit Klienten führen. Wenn Klienten zum Beispiel auf Zwang dem Sozialarbeitenden zugewiesen werden, weil bei Nichterscheinen Sanktionen drohen, ist die Haltung der Beraterin bzw des Beraters mE besonders wichtig.

Da hat der Berater Verpflichtungen gegenüber des Auftraggebers und auf der anderen Seite die Verpflichtung die Menschenrechte des Klienten zu wahren und natürlich auch die Wünsche und Bedürfnisse des Klienten zu berücksichtigen. Die Profession der Sozialen Arbeit ist mE ein Licht, dem die Beraterin bzw. der Berater folgen kann.

Link zum vertonten Youtube Video dieses WordPress Artikels: https://www.youtube.com/watch?v=zYdmnm7ikI4

Die Voraussetzung ist eine Persönlichkeitsentwicklung des Beraters, um einen Ausgleich gegenüber der Ungleichheit im Sinne des Klienten zu gewährleisten. Eine Offenheit und Empathie und ein Bewusstsein für eigene Anteile ist mE eine Voraussetzung für „gute“ klientenzentrierte Soziale Arbeit. Meines Erachtens hat aber alles seinen Preis.

Wenn Du als Berater nicht unbedingt dem Druck nach gibst, den Ansprüchen des Auftraggebers (der Gesellschaft, der Behörde, des Arbeitgebers… etc) bzw. die definierten guten Ergebnissen der Statistik zu erfüllen und hauptsächlich klientenzentriert bleibst, dann erfährst Du ggf. als Berater weniger Wertschätzung und Anerkennung für Deine Soziale Arbeit von außen… Erfolge werden von den jeweiligen Konzepten der Tätigkeit (zum Beispiel Suchtberatung, Wohnungslosenhilfe, Kinder und Jugendhilfe, Behindertenhilfe…) und dem Leitbild der Organisation definiert…

Ich glaube, dass Du durch Deine eigene BerufsHaltung, Rückrat und echt sein, mehr Spaß bei der Arbeit gewinnst und die Klienten bedanken sich, wenn sie Gehör finden und sich gesehen fühlen. Auf der anderen Seite kann eine konsequente Haltung dazu führen, dass Du weniger Einfluss-Möglichkeiten hast, weil ein Arbeitgeber der Wohlfahrt in erster Linie vermeintlich gute Mitarbeiter in seinem Sinne fördert. Die guten Mitarbeiter erhalten teurere Fortbildungen und Karriere Angebote… Vermutlich ist dies bei den großen Trägern der Wohlfahrt, die wie Behörden funktionieren eher der Fall.

Also ist es mE sinnvoll sich Arbeitgeber zu suchen, die innovative, empathische, veränderungsbereite und klientenzentrierte Berufskolleginnen und Berufskollegen fördern wollen und können. Denn eigentlich kann eine erarbeitete Haltung des Sozialarbeitenden auf Dauer nur im Sinne des Arbeitgebers sein.

Die Profession Soziale Arbeit profitiert, die Klienten und die Resilienz der Angestellten wird gewährleistet 🙂Ein weiterer Vorteil einer klientenzentrierten Haltung liegt darin, eine ganzheitlichere Sichtweise auf die Komplexität der Sozialen Arbeit zu entwickeln. Eine vielfältige Herangehensweise an die Bedarfe der Klienten ermöglicht eine echte nachhaltige Motivation und das Erlernen der Teilhabe und Partizipation an der Gesellschaft…

Bei Youtube Vertonung mit Bild + Film Aufnahmen Oktober 2020: Soziale Arbeit mit Zukunft Die professionelle Haltung (Link hier klicken)

Wie kümmerst Du Dich um Deine professionelle BerufsHaltung im Bereich Soziale Arbeit? Ich freue mich über Kommentare 😊

Gegen Sanktionen

Wie funktioniert Hartz IV?

Wer länger keine Arbeit hat, bekommt vom Staat Arbeitslosengeld 2, umgangssprachlich Hartz IV. Der Regelsatz liegt derzeit für einen alleinstehenden Arbeitssuchenden bei 424 Euro pro Monat. Oben drauf gibt es unter anderem Geld für angemessenes Wohnen, Heizen und Zuschüsse zur Krankenversicherung. Im Gegenzug sind die Hartz-IV-Empfänger verpflichtet, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um ihre Hilfsbedürftigkeit zu beenden oder zu verringern.

Was sind Sanktionen

Als Hartz IV  eingeführt wurde, stieg die Zahl der Arbeitslosen auf Rekordhöhen, mehr als fünf Millionen Menschen waren damals ohne Job. In der Situation setzte die Politik auf das Konzept eines „aktivierenden“ Sozialstaats. Wer Hartz IV erhalten wollte, musste auch bereit zu Gegenleistungen sein. Wer zum Beispiel eine als „zumutbar“ eingestufte Arbeit ohne einen triftigen Grund ablehnt, dem kann die Leistung gekürzt werden. „Fördern und Fordern“ lautete die Formel. Bei den jungen Menschen (U25) sind die Sanktionen noch schärfer. Bei Meldeverstößen gibt es zwar die gleiche Kürzung um zehn Prozent. Bei allen anderen Pflichtverletzungen wird der Regelsatz hingegen schon beim ersten Verstoß sofort komplett gestrichen, bei der zweiten Pflichtverletzung dann auch das Geld für Wohnen, Heizen und die Krankenversicherung.

Bundesverfassungsgericht urteilt über die Rechtmäßigkeit der Sanktionen

Leistungskürzungen von 60 oder 100 Prozent sind unverhältnismäßig und verletzten das vom Staat zu gewährende menschenwürdige Existenzminimum, entschied das höchste deutsche Gericht in einem Grundsatzurteil. Bis zur nötigen Gesetzesänderung gilt eine Übergangsregelung. Pressemitteilung vom 5. November 2019 „https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2019/bvg19-074.html“ zum Urteil vom 5. November 2019 – 1 BvL 7/16 „https://www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Entscheidungen/DE/2019/11/ls20191105_1bvl000716.html) beim Bundesverfassungsgericht“

Was im ersten Moment wie ein Erfolg aussieht und eine Erleichterung für einige betroffene Menschen bedeutet, ist dennoch, wenn man sich das Urteil genauer ansieht, weiterhin Leistungskürzungen von mehr als 30 Prozent unzumutbar und verfassungswidrig. Solche Sanktionen werden verhängt, wenn Hartz-IV-Empfänger ihren Pflichten nicht nachkommen und zum Beispiel einen Job nicht annehmen oder Termine nicht einhalten… Die Leistungsbezieher müssen weiterhin jede Arbeit oder Maßnahme annehmen. Mittlerweile ist der Niedriglohnsektor in Deutschland einer der größten in Europa, ein Großteil der Vermittlungen durch das Arbeitsamt führt über Leiharbeitsfirmen, mit geringerem Gehalt und befristeten Verträgen. Berufswünsche, Weiterqualifizierung sind schwierig zu berücksichtigen. Das Interesse, die Ratsuchenden möglichst schnell wieder los zu werden, bleibt bestehen.

100-Prozent-gegen-Sanktionen1

Realität  ist, dass sich viele ALG 2 Bezieher in schweren Lebenskrisen befinden, einige sind psychisch krank, physisch krank oder durch fehlende Bildung im Umgang mit den Behörden überfordert. So verstärken Sanktionen Lebenskrisen und Erkrankungen.
Zwang und Sanktionen sind das Gegenteil von Teilhabe und Selbstbestimmung und verletzen die Menschenrechte. Hartz IV sichert ein Existenzminimum, eine Kürzung bedeutet Wohnungslosigkeit oder Hunger und darf in Deutschland nicht zur Debatte stehen.

Die Konservativen und Liberalen versuchen weiterhin ihre Position, dass Sanktionen wesentlicher Teil des Sozialstaats sind, als bestätigt zu erklären. Sie verweisen darauf, dass Karlsruhe die Sanktionen als zulässig erklärt hat.

Sanktionen-gelockert-sanktionsfrei-2020.03 Bild vom Account Sanktionsfrei
Na also, geht doch: Hartz 4 vorübergehend unbürokratischer und bedingungslos – Juhu!
Hartz 4 soll sanktionsfrei sein. Ich bin ebenfalls zu 100% gegen Sanktionen.

Diakonie-gegen-Sanktionen

Sanktionen bei HartzIV kurz erklärt.

Die Diakonie ist gegen Sanktionen, weil ALG2 ein Existenzminimum ist und nicht gekürzt werden darf. Die Menschenrechte werden verletzt wenn das Existenz Minimum nicht gesichert ist. 👎 Sanktionen können in die Wohnungslosigkeit führen. Arbeitslose brauchen individuelle Förderung 👍
https://www.youtube.com/watch?v=buh9u0q73a0

Aktuell werden die Stimmen, die ein Hilfspaket für die Ärmsten der Gesellschaft fordern, immer lauter:

„Die Nationale Armutskonferenz verfolgt den öffentlichen und medialen Armutsdiskurs schon länger mit großer Besorgnis. Neben vielen Positivbeispielen stellen wir auch immer wieder fest, dass der Versuch unternommen wird, abwertende Zerrbilder von armutsbetroffenen Menschen zu konstruieren. Damit werden Klischees und Vorurteile über hilfebedürftige Menschen in der öffentlichen Wahrnehmung bedient. Das trägt zu einem gesellschaftlichen Klima bei, das armen Menschen Hilfewürdigkeit abspricht, die Solidarität untergräbt und Menschen gegeneinander aufhetzt. Wir lehnen es entschieden ab, mit der Würde der Menschen zu spielen. Armut sollte nicht in Unterhaltungsformaten verhandelt werden. Das ist nicht unsere Vorstellung von einem gesellschaftlichen Miteinander, bei dem sich alle Menschen auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt begegnen.“

Wir treten daher gemeinsam für eine andere Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ein – für höhere Mindestlöhne und Regelbedarfe, für eine Stärkung der Tarifbindung, für Investitionen in die öffentliche und soziale Infrastruktur und für einen wirksamen Ausgleich zwischen Arm und Reich. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, aber unsere Solidarität bleibt!“
https://www.nationale-armutskonferenz.de/

Ist das (bedingungslose) Grundeinkommen sinnvoll?

In der Coronakrise wird die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens noch populärer als zuvor. Aber löst es die Probleme, die es lösen soll?
Die Corona-Pandemie stürzt viele Menschen in wirtschaftliche Probleme. Das IAB-Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit rechnet mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen auf mehr als drei Millionen und mit bis zu 2,5 Millionen Kurzarbeitern. Besonders unter Kleinunternehmern, Start-ups und Solo-Selbständigen droht eine Pleitewelle. Wie sinnvoll die Einführung ist, ist gerade in der Krise stark umstritten.

Die Frage sollte sein: Wie findet man Instrumente der Grundsicherung, die nicht entwürdigend sind? https://www.deutschlandfunkkultur.de/corona-rueckenwind-fuer-das-bedingungslose-grundeinkommen.970.de.html?dram:article_id=475394