Das Foto steht für „gleichzeitig drinnen und draussen sein“ Beispielsweise durch Meditation kann diese Haltung vertieft werden, wenn es unser Wunsch ist.

Damit meine ich, dass Du als Berater der Sozialen Arbeit bei dem anvertrauen Klienten im Gespräch sein kannst und dennoch im Kontakt mit Dir selbst.
Vielleicht ist es schwer fassbar, was ich meine?
Alle Welt spricht von Achtsamkeit. Das ist großartig, denn es herrscht eine allgemeine Sehnsucht, ja Hunger nach etwas, was wir für ein erfülltes Leben brauchen.
Es geht um die Bereitschaft oder Fähigkeit, in unserem Leben anwesend zu sein, im Hier und Jetzt präsent zu sein. In den Augenblicken, in denen uns dies gelingt, spüren wir uns und können offen sein für die Begegnung auf Augenhöhe mit unseren Klienten. In dieser Haltung gelingt eine wechselseitige Resonanz, die Basis ist für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Es ist nicht statisch, sondern kann sich von Kontakt zu Kontakt wiederholen.
Wie kommt Ihr zu einer Resonanz mit Euren Klienten in der Sozialen Arbeit?
Meditation führt zur Haltung: „Sich selbst Heimat werden“. Ich bin auf dem Weg, in mir selbst eine Heimat zu finden. Ein Weg mit Meditation, Reflektion, Loslassen von Überholtem, Klarheit, Verständnis, Geduld und einer Kraft, die zu einer inneren Haltung führt. Daher bin ich relativ frei. Das führt vermehrt dazu, auch anderen Menschen das gleiche Recht zu gewähren. Für mich ist es gegenüber meinen Klienten wichtig, ihre Wünsche zu berücksichtigen. In meinen Job sind die Klienten häufig mit Sanktionen des Jobcenters bzw. der Gesellschaft konfrontiert. Die Förderung hingegen kommt in dem System meines Erachtens zu kurz. Zum Beispiel bringen Menschen aus ihren im Heimatland erworbenen Kompetenzen mit nach Deutschland. Die Wertschätzung dessen, halte ich für wichtig. Da ich eine innere Heimat habe, kann ich auch die anvertrauten Klienten ganz gut so akzeptieren, wie sie sind. Eine innere Unabhängigkeit ist mir wichtig. Durch diese Haltung ist ein Kontakt auf Augenhöhe insgesamt einfacher…
Bereits ein einfaches „In-Sich-Hineinhorchen erweitert unser Erleben“. Wir gelangen auf eine andere Ebene, werden gelöster und offener. Die Vernunft gibt ihre Vorherrschaft über uns auf. Wir haben unsere Aufmerksamkeit vertieft, indem wir in uns hineinspüren…
Hinter den Wolken des Nichtwissens wohnt eine Kraft, die ausreicht, alles Eis der Welt in einen Sturzbach des Lebens zu tauen. (Sich selbst zur Heimat werden, Rüdiger von Roden, Verlag Herder, 1987)
Ich wünsche allen einen schönen 4. Advent. Das Foto ist in der Tür der Propsteikirche St. Peter und Paul, Untere Marktstraße in Bochum entstanden. Für uns: Wie es drinnen und vor allem in uns aussieht, haben wir selbst in der Hand. Wenn wir eine achtsame Haltung pflegen, dann erscheint uns das Äußere anders.